Presseartikel – mobil & mittendrin

 

TRAINING FÜR DEN KOPF

Ein wichtiges Element des Ganzheitlichen Gedächtnistrainings ist auch das „Um-die-Ecke- Denken“.

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Dieses Training wird seit Herbst letzten Jahres im Mehrgenerationenhaus in Horneburg angeboten. Das Angebot, das ursprünglich nur für einen Kurs geplant war, hat so gute Resonanz gefunden, dass jetzt sogar drei Kurse im Burgmannshof stattfinden. Aber worum geht es hierbei genau? Martina Sellmer, ausgebildete Seniorenbegleiterin mit dem Schwerpunkt der aktivierenden Begleitung, hat das Fortbildungsangebot des Bundesverbandes Gedächtnistraining e. V. angenommen und sich zur „zertifizierten Ganzheitlichen Gedächtnistrainerin“ ausbilden lassen. Ganzheitlich bedeutet, dass nicht nur das Wohlbefinden von Körper, Geist und Seele hier einfließt, sondern auch die Hemisphären, dass heißt die rechte und linke Gehirnhälfte, eine Rolle spielen und das Training durch Elemente von Anspannung und Entspannung unterstützt wird. Auf diese Art werden die folgenden zwölf Schwerpunktbereiche des Ganzheitlichen Gedächtnistrainings gefördert:

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PDF zum Download | Artikel aus „MeineSamtgemeinde“

 


Kunst, die Freude macht

Das Malen gibt Constanze Schicks Leben einen neuen Sinn / Ausstellung noch bis Mitte Januar

sb. Stade/Buxtehude. Als Constanze Schick (50) im Jahr 1988 in Buxtehude ihr Abitur machte, glaubte die junge Frau, ihr stehe die Welt offen. Bis zu ihrem 23. Lebensjahr führte sie ein ganz normales Leben und wollte gern Künstlerin werden. Dann kam die Diagnose „Morbus Wilson“, eine Stoffwechselkrankheit, bei der sich das Spurenelement Kupfer im Kleinhirn anreichert und für etliche Behinderungen sorgt. Heute ist Constanze Schick zu 100 Prozent behindert. Sie sitzt im Rollstuhl und hat die Fähigkeit zu sprechen verloren. Zudem leidet ihre Augen-Hand-Koordination, so dass sie ihre Hände nur noch schwer kontrollieren kann. Eine geistige Behinderung liegt dabei nicht vor.

Constanze-Schick-AusstellungFotos: sb

Die zahlreichen Handicaps hindern die Buxtehuderin jedoch nicht am Malen. Einige ihrer Bilder sind noch bis Mitte Januar im DRKHaus der Vielfalt in Stade-Hahle, Lerchenweg 70, zu sehen. Die Werke sind übrigens zu kaufen: sowohl auf Leinwand als auch als Postkarte. Weil ihre Hände nicht immer so wollen wie sie selber, braucht Constanze Schick für ihre Kunst viel Geduld. Bis ein Bild fertig ist, dauert es mehrere Wochen. Das liegt auch daran, dass sie sich nur über kurze Zeiträume konzentrieren kann und das Malen für sie körperlich sehr anstrengend ist. Und während früher Pinsel und Ölfarbe das Mittel ihrer Wahl waren, benutzt die Hobbykünstlerin heute Aquarellstifte. Diese lassen sich nach dem Auftragen auf die Leinwand mit Wasser verwischen. So entstehen besondere Effekte. Auf Leinwand gebracht werden von Constanze Schick bevorzugt Tiere und Blumen. „Meine Bilder sollen Freude machen“, erklärt die Künstlerin in einer Zeichensprache, die sie sich selbst ausgedacht hat und die ihre Freunde und ihre Familie gut verstehen. Auch ihr macht das Malen Freude und gibt ihrem stark eingeschränkten Leben einen neuen Sinn. Ihre Lebenserfahrung mit Behinderung gibt Constanze Schick auch auf einer eigenen Homepage weiter: www.sternstuendchen.de

Zeitungsartikel aus der „Neuen Buxtehuder“ Dezember 2019 als PDF zum Download

Mit freundlicher Unterstützung von mobil & mittendrin. Ohne die Unterstützung wäre die Ausstellung nicht möglich gewesen.

 


Wo Senioren plaudern und genießen

Seniorenbegleiterin veranstaltet einmal im Monat das Event „Essen, Genießen und gemeinsamer Austausch“ in Horneburg

Von Sabine Lohmann HORNEBURG. Einmal im Monat lädt die selbstständige Seniorenbegleiterin Martina Sellmer aus Neuenkirchen zum Event „Essen, Genießen und gemeinsamer Austausch“ im Mehrgenerationenhaus in Horneburg ein. „Ostern ist nah“ lautet das Motto an diesem Sonnabend. Zehn Senioren sind gekommen.

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„Wir duzen uns“, sagt Martina Sellmer gleich zu Beginn der Vorstellungsrunde am österlich geschmückten großen Tisch neben der offenen Küche. Denn Vornamen könne man sich leichter merken. Sie ist in Buxtehude geboren und aufgewachsen, verheiratet, und lebt seit mehr als 20 Jahren im Alten Land. Nach langjähriger Berufserfahrung als Personalmanagerin in einem international aufgestellten Hamburger Unternehmens hatte sie die Geschäftsidee für die Dienstleistung entwickelt: aktivierende Begleitung und Betreuung von älteren Menschen. Als ausgebildete Seniorenbegleiterin gründete sie im November 2016 das „Ein Frau“- Unternehmen mit dem Slogan „mobil & mittendrin“ und dem etwas sperrigen Namen „Begleitservice für Senioren und Frauen, die gern mehr unternehmen möchten“.

Seit November 2017 bietet sie das Event „Essen und genießen“ an. Sie begleitet Senioren bei Ausflügen, zu einem Konzert im Schloss Agathenburg und ins Stadeum oder nimmt Kleinstgruppen mit in die Lüneburger Heide. Der Bedarf sei da, sagt sie. Mittlerweile sei sie gut gebucht, habe feste Termine und werde vielfach von den erwachsenen Kindern der Senioren engagiert. Wohlgerüche dringen aus der Küche, in der ihre ehrenamtlichen Helferinnen, Hobby-Köchin Daniela Bierewirtz aus Moorende und Angelika Gutmann aus Harsefeld, mit Töpfen und Pfannen hantieren. „Wir sind ein eingespieltes Team“, sagen sie. Selbstgemachter Eierlikör wird in Schokobechern ausgeschenkt. Die Soleier im Salatblatt hat Daniela Bierewirtz zuhause vorbereitet, aber auch das Kräuter-Joghurt- Brot, das nachher zum Essen serviert wird, die Eier-Schinken-Creme mit Kresse und die Wachteleier- Muffins am Salatblatt. Einige der Senioren sind Stammgäste bei dem Event einmal im Monat sonnabends im Mehrgenerationenhaus. Angesprochen sind Menschen, die das Essen in Gemeinschaft genießen und sich austauschen möchten.

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So wie Karin Biermann (74) aus Buxtehude, die mit ihrer Schwester Ingrid Becker (72) aus Tostedt gekommen ist. Sie sei von Anfang an regelmäßig dabei, erzählt sie. Sie lasse sich „verwöhnen“ und genieße „die guten Gespräche mit netten Leute“. Maximal 15 dürfen es sein, zehn sind es heute; zwei haben kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen abgesagt. Zum ersten Mal dabei ist Meta Dopattka aus Dollern. Es sei sehr schön hier, sie sei positiv überrascht, sagt die 82-Jährige.

Auch Marion Döring aus Horneburg ist ganz angetan. Sie habe gedacht, „das ist nichts für mich“, es sei etwas für Ältere, sagt die 68-Jährige. Sieben Jahre lang habe sie im Stader Athenaeum im Team mit 40 Leuten für die Schule gekocht, erzählt sie, das habe Spaß gemacht. Das Sonnabend-Event war ebenfalls anfangs als gemeinsames Kochen geplant, doch hatte sich die Idee wegen der Hygienevorschriften und der kleinen Küche als zu kompliziert herausgestellt. Die Gäste stört das nicht. „Ich möchte das nicht missen“, sagt Walter Buschwitz (61) aus Horneburg über das Event. Auch Anke Dietz und Ursula Hübner aus Jork sowie Hannelore Hein und Manfred Schultz aus Dollern beteiligen sich fröhlich an den Aufgaben, die Martina Sellmer vorbereitet hat. Bei der ersten Gedächtnisübung müssen sie sich den Namen ihres Nachbarn und eine Blume mit dem gleichen Anfangsbuchstaben merken. Auch eine kleine Morgengymnastik stellt Sellmer vor.

Presse-Foto-Lohmann-Senioren-plaudern-genießen„Wenn ihr so in den Morgen startet, ist das eine gute Grundlage für den Tag“, sagt sie. Das Motto richtet sich nach den Jahreszeiten. So gab es im Winter Wildschwein, ein Jäger erzählte von der heimischen Tierwelt. Als eine Landwirtin über Kartoffeln referierte, wurden verschiedenfarbige Kartoffeln serviert. Karin Biermann hat heute Ostereier aus ihrer Sammlung mitgebracht: Hühnereier geritzt oder mit Spitze oder Stroh verziert, ein Straußenei mit Scherenschnitten beklebt, aquarellierte Gänseeier. Sellmer erzählt von der Ostereierkunst der Sorben. Angeregt unterhalten sich die Gäste über den Bilderbuchklassiker „Die Häschenschule“ und über frühere Zeiten. Zeit für ein Gedächtnistraining. Zwei Minuten lang prägen sich die Senioren Bilder ein und zeichnen sie aus der Erinnerung auf. Jenny Haut (77) aus Horneburg freut sich: Sie hat alles richtig und erhält einen Preis. Wieder unterbricht Sellmer das Geplauder. Sie stellt den „Ganzheitlichkeits- Schmetterling vor, gibt Tipps, um Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen. „Öfter mal zu Fuß gehen, Treppe steigen und zu einer schönen Melodie tanzen“, empfiehlt sie. „1,5 Liter täglich trinken, Lesen statt Fernsehen und ausreichend Schlafen“. Und: „Mach doch mal was mit links, sage das ABC rückwärts auf, lasse die Seele baumeln und lache 90 Sekunden am Tag.“ Eine Hasen-Geschichte wird vorgelesen, dann beginnt das Ostermenü am liebevoll gedeckten Tisch: Kräuterrahmsuppe mit Fleischpflanzerl und Wachtelei, gefolgt von Puten-Medaillons mit Walnüssen und Frühlingsgemüse; als Nachtisch wird Eierlikör-Eistorte mit Keksboden in einem Spiegel aus Beerensauce gereicht. Das Eis ist längst gebrochen, angeregt plaudern die Senioren und lassen es sich schmecken.

Zeitungsartikel Stader Tageblatt als PDF zum Download

Mit freundlicher Genehmigung von Sabine Lohmann – Stader Tageblatt

 


Anerkennung von „Ein Frau“-Betreuungsbetrieben wird gefordert

Seniorenbegleiterin veranstaltet einmal im Monat das Event „Essen, Genießen und gemeinsamer Austausch“ in Horneburg

ALTES LAND. Für die Anerkennung von „Ein Frau“-Betreuungsbetrieben durch die Pflegeversicherungen und damit für die Finanzierung von deren Angeboten zur Unterstützung im Alltag setzen sich die selbstständigen Seniorenund Alltagsbegleiterinnen Katja Pumm aus Grünendeich und Martina Sellmer vom „Begleitservice für Senioren und Frauen, die gern mehr unternehmen möchten“ aus Neuenkirchen ein. Das Landesrecht Niedersachsens benachteilige zertifizierte Betreuungskräfte, die mit ihrem „Ein Frau“-Betrieb selbstständig und ambulant arbeiten, sagen sie. Die Betreuung ihrer Kunden mit Pflegegrad, auf die diese per Gesetz Anspruch haben, sollten von den Pflegekassen bezahlt werden, fordern sie.

Für ihre Petition „Pflegeversicherung; Voraussetzungen für die Anerkennung von Angeboten zur Unterstützung im Alltag“ sammeln sie seit März Unterschriften. Die Petition kann auf der Webseite des Niedersächsischen Landtags unterzeichnet werden: https://www.navo.niedersachsen.de/navo2/portal/nipetition/0/publicviewpetition?id=23. Die Mitzeichnungsfrist endet am 22. April. 5000 Unterschriften seien nötig, damit sie vom Petitionsausschuss in Hannover angehört werden. Wie die Betreuerinnen erklären, hat jeder mit einem vom Medizinischen Dienst der Krankenversicherung Niedersachsen (MDKN) vergebenen Pflegegrad laut Gesetz monatlich Anspruch auf bis zu 125 Euro Entlastungsbetrag von der Pflegekasse. Wegen des Pflegenotstands sei es Ziel, pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich von Angehörigen und Ehrenamtlichen zu Hause betreuen zu lassen.

Dabei sollen die Betroffenen durch niedrigschwellige Dienstleistungen wie Alltagsbegleitung, haushaltsnahe Dienstleistungen und Pflegebegleitung unterstützt werden. Weil aber Betreuungskräfte als „Ein Frau“-Betrieb nach Landesrecht von den Kassen nicht als Partner anerkannt sind, erstatten die Pflegeversicherungen nicht die vom Betreuten eingereichten Rechnungen. Denn von den Pflegekassen werden zertifizierte Betreuungskräfte nur anerkannt, wenn sie mindestens zu zweit sind und die zweite Betreuungskraft entweder eine examinierte Krankenschwester, eine examinierte Pflegefachkraft oder eine gelernte Hauswirtschaftskraft ist.

Zeitungsartikel Stader Tageblatt als PDF zum Download

Mit freundlicher Genehmigung von Sabine Lohmann – Stader Tageblatt